Kein Vertrag für mobiles Internet ohne Datenvolumen-Regelung! Jeder der sich bereits über UMTS Tarife informiert hat oder bereits einen besitzt, stolpert früher oder später über den Begriff Datenvolumen. Darum hier und an dieser Stelle mein Statement dazu.
Inhaltsverzeichnis:
1. Was ist Datenvolumen?
2. Was wird heruntergeladen?
3. Warum gibt es die Datenvolumen Grenze?
4. Wieviel Datenvolumen hat eine Internetseite?
5. Wieviel Datenvolumen hat ein Video?
6. Wieviel Datenvolumen verbraucht Skype?
7. Wieviel Datenvolumen verbrauchen E-Mails?
8. Wieviel Datenvolumen verbrauchen Browsergames?
9. Von 5 GB Datenvolumen auf 100 GB Datenvolumen!
10. Datenvolumen messen
11. Beim Datenvolumen den Verbrauch einschränken
12. Warnung für abroadband Kunden
Was ist Datenvolumen?
Als Datenvolumen wird die Menge an Daten bezeichnet, die Ihr Browser (Internet Explorer, Chrome, Firefox, etc.) herunterlädt, sobald Sie eine Internetseite aufrufen oder online ein Video schauen. Das Datenvolumen wird in der Regel in Megabyte (MB) oder Gigabyte (GB) angegeben. 1 GB = 1024 MB und 1 MB = 1024 Kilobyte!
In das Datenvolumen fließen aber auch alle Uploads ein. Also Daten die Sie ins Internet senden. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich eine eMail mit Dateianhang.
Was genau wird da heruntergeladen?
Eine Internetseite besteht in der Regel aus Text, Grafiken, Bildern und auch Werbung(!). All das wird von Ihrem Browser heruntergeladen, sobald sie eine Internetseite aufrufen. Der Browser muss diese Daten übrigens herunterladen, sonst kann er ihnen die jeweilige Website ja nicht anzeigen.
Warum gibt es die Datenvolumen Grenze?
Warum ist in den Verträgen das Datenvolumen überhaupt eingeschränkt? Warum gibt es diese Drosselung nach erreichen der Datenvolumen-Grenze? Da muss ich ein bisschen weiter ausholen, denn das hat einen technischen Hintergrund!
Mobiles Internet über UMTS / HSPA oder auch das neue LTE Netz, ist ein so genanntes „Shared Medium“. Das heißt, alle Nutzer die sich innerhalb einer Mobilfunkzelle befinden, teilen sich die dort verfügbare Bandbreite (Geschwindigkeit). Und noch ein Umstand tritt bei hoher Nutzerzahl zu Tage: Die Reichweite sinkt.
Ist in einer Kleinstadt eine UMTS Antenne von T-Mobile auf dem Rathaus installiert, strahlt diese (so ungefähr) in einem Radius von 2 – 3 km eine UMTS Verbindung aus. Wer einen T-Mobile Datentarif besitzt und den vielleicht per Surfstick, Tablet PC oder Smartphone nutzt, kann nun auf diese UMTS Verbindung zugreifen. Wenn er sich im genannten Radius befindet.
Ist ein Nutzer ganz allein in dieser UMTS Zelle, sollte ihm eine absolut perfekte und schnelle UMTS-Verbindung zur Verfügung stehen. Das ist im heutigen Zeitalter von Smartphone & Co. aber eher unwahrscheinlich. Also sorgt jeder weitere Nutzer dieser UMTS Zelle dafür, dass bei jedem einzelnen Nutzer weniger Bandbreite ankommt. Und noch dazu, dass sich die Funkwellen immer weiter zusammenziehen und somit die Sendeleistung der UMTS Antenne immer geringer wird (nicht bei LTE Antennen!).
Und nun kommen wir zu Drosselung und den Datenvolumen-Grenzen: Die sind für die Mobilfunkprovider also lediglich eine Schutzfunktion. Denn so genannte „Hardcore-Nutzer“ könnten einen besonders hohen Datenvolumen-Verbrauch erzeugen und so die UMTS Antennen für andere, normale Nutzer, lahmlegen.
2005 – 2008 lagen die Grenzen meist bei 10 GB Datenvolumen oder es gab gar keine! Ja! Denn damals hat die Technik kaum jemand genutzt.
Seit Weihnachten 2011 gab es aber beispielsweise einen enormen Smartphone- und Tablet-Boom der die Nutzung des mobilen Internet enorm in die Höhe getrieben hat. An Weihnachten 2012 will, ich gar nicht denken.
Beim festlegen der Datenvolumen-Grenzen, haben sich die Provider an den Datenvolumen der DSL-Nutzer orientiert. Laut Vodafone gehören weniger als 5% der Kunden zu den Hardcore-Nutzern, die monatlich über 100 GB Datenvolumen verbrauchen. Der größte Teil, nämlich über 80% der Kunden, bleiben monatlich unter 3 GB Datenvolumen! Und lediglich 12% hatten ein monatliches Datenvolumen von 3 – 7 GB.
Darum sind die einfachen Surfstick Tarife mit 500 MB – 1000 MB Datenvolumen meiner Meinung nach für die meisten Surfstick Nutzer auch völlig ausreichend. Einen mobilen Datentarif nutzt man in der Regel nicht so intensiv wie den DSL-Zugang. Und soll es doch mal etwas mehr sein, gibt es ja auch auch Tarife mit 3 GB – bis 30 GB Datenvolumen (siehe Surfstick Vergleich oder XXL Datentarife).
Wieviel Datenvolumen hat eine Internetseite?
Das ist natürlich von Internetseite zu Internetseite verschieden. Hier mal 2 Beispiele: Die Startseite von Surf-Stick.net verursacht ein Datenvolumen von 28 Kilobyte. Die Startseite von Spiegel Online verursacht ein Datenvolumen von ca. 200 Kilobyte.
» Datenvolumen RechnerWieviel Datenvolumen verbraucht ein Video?
Videos und Videoplattformen wie Youtube sind aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Wer einen UMTS Tarif nutzt, sollte es damit aber besser nicht übertreiben, denn diese Videos verbrauchen ein sehr hohes Datenvolumen. In einem kleinen Test habe ich mal versucht 90 Minuten am Stück Musikvideos zu schauen. Schon nach 15 Minuten und etwa 4 Musikvideos, hatte ich ein Datenvolumen von exakt 100 MB verbraucht. Nach exakt 1 Stunde waren bereits 415 MB Datenvolumen aufgebraucht. Nach 90 Minuten Video schauen hatte ich 640 MB Datenvolumen verbraucht.
» Mein Test: Datenvolumen Verbrauch beim Video schauen via Surfstick
Wieviel Datenvolumen verbraucht Skype?
Bei Skype ist die Sache pauschal schwer zu beantworten. Skype kann man ja in 3 Weisen nutzen.
1. Skype als Messenger = verbraucht nur wenig Datenvolumen
2. Skype als Telefon = schon höherer Verbrauch, aber noch immer gering
3. Skype mit Videotelefonie = sehr hoher Verbrauch, ähnlich dem Verbrauch beim schauen von Videos
Wieviel Datenvolumen verbrauchen E-Mails?
Auch bei E-Mails ist die Frage pauschal nicht zu beantworten. Einfache Text E-Mails sind meist nur wenige Kilobyte groß. Sobald darin aber irgendwelche Bilder oder andere Dateien enthalten sind, können sie schnell mehrere Megabyte groß werden. Kleines Beispiel: Moderne Digitalkameras schießen heutzutage Bilder die im Schnitt 5 – 10 Megabyte groß sind. Wenn Sie so ein Bild per Mail verschicken oder empfangen, kostet es Sie exakt diese Menge an Datenvolumen.
Es kommt außerdem darauf an wie Sie Ihre eMails lesen oder abrufen. Viele nutzen dafür eine Mail-Software wie Outlook, Windows Live Mail oder Thunderbird. Damit werden nach Start erst einmal komplett alle Mails heruntergeladen die sich auf dem Mailserver befinden. Gewollte Mail, ungewollte Mails, Spam und alles auch mit Anhang (je nach Einstellung). Das frisst viel Datenvolumen!
Andere loggen sich direkt bei GMX, Freenet oder Web.de ein um ihre eMails zu lesen. Dort wird in der Regel nur der Betreff der eMail angezeigt. Ob und wann auch der Rest angezeigt werden soll, können Sie entscheiden. Das spart Datenvolumen. Nachteilig ist bei dieser Variante allerdings, dass sämtliche Zusatzangebote, Werbung, Scripte, usw. von Web.de, GMX & Co. ebenfalls angezeigt und somit heruntergeladen werden…
Wieviel Datenvolumen verbrauchen Browsergames?
So genannte Browsergames haben in den letzten Jahren das Internet erobert. Dabei spielt man nicht mehr nur auf seinem eigenen PC, ganz für sich, sondern direkt im Internet und meist zusammen mit tausenden anderen Spielern auf der Welt. Das heißt, sämtliche Grafiken und Spielabläufe werden in Echtzeit aus dem Internet heruntergeladen. Das verbraucht natürlich enorm viel Datenvolumen. Wer also per Surfstick Browsergames spielt, sollte seinen Verbrauch immer überwachen.
UMTS Flatrate oder Prepaid? Von 5 GB auf 100 GB Datenvolumen!
Die meisten „UMTS Flatrates“ beinhalten ein Datenvolumen von 5 GB pro Monat. Für die meisten Nutzer wird das völlig ausreichend sein. Mit normalem Surfverhalten, also normales von Seite zu Seite surfen, hin und wieder mal ein Video schauen oder eine Mail verschicken, ist diese 5 GB Grenze kaum zu erreichen. Sobald Sie aber viel Videos schauen, Browsergames spielen oder auch regelmäßig per Skype Videotelefonie nutzen, kommen Sie schnell an Ihre Grenzen. Solchen Nutzern würde ich statt der UMTS-Flatrate lieber einen Prepaid-Tarif empfehlen. Warum? Bei einem Prepaid-Tarif wählen Sie in der Regel ein Surfpaket, bevor Sie online gehen.
Da gibt es zum Beispiel Pakete die enthalten einen Online-Zugang für 30 Minuten, oder für 60 Minuten, für 90 Minuten oder auch für 12 Stunden. Der große Vorteil dabei ist, dass Ihnen bei jedem dieser Surfpakete 500 MB oder auch mal 1 GB Datenvolumen zur Verfügung stehen. Entscheiden Sie sich also für ein 90 Minutenpaket beim RTL Surfstick, dann steht Ihnen in diesen 90 Minuten 1 GB Datenvolumen zur Verfügung. Sind die 90 Minuten um können Sie direkt wieder ein beliebiges Surfpaket wählen und es steht Ihnen sofort wieder 1 GB Datenvolumen zur Verfügung. Mit dieser Variante können Sie es dann auch locker auf über 100 GB Datenvolumen pro Monat bringen. Toll, oder?
Datenvolumen messen
Das Datenvolumen zu messen oder zu überwachen ist relativ einfach. Jede Surfstick Software zeichnet das verbrauchte Datenvolumen auf. Meist gibt es dafür einen Statistik-Button. Wer diesen anklickt, bekommt sofort Auskunft über das verbrauchte Datenvolumen. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Beim Datenvolumen den Verbrauch einschränken
Alle UMTS Tarife sind in ihrem Datenvolumen beschränkt. Bei den Flatrates liegt die Grenze in der Regel bei 5 oder 3 GB im Monat, bei den Prepaid-Tarifen meist bei 500 MB oder 1 GB je Session oder Surfpaket. Sind diese Grenzen erreicht, wird die Surf-Geschwindigkeit stark gedrosselt oder sogar ganz unterbrochen.
Plötzlich rasanter Anstieg von Datenvolumen Verbrauch – Gründe dafür
Surfstick-Nutzer berichteten mir in der Vergangenheit von einem manchmal rasant ansteigenden Datenvolumen-Verbrauch und wollten gern wissen womit dies zusammen hängen kann. Dazu meine Antwort:
Ich habe es in den letzten Jahren zum Beispiel schon häufig erlebt, dass Surfstick-Nutzer nicht ganz im Bilde darüber waren was ihr Computer so alles macht wenn eine Internetverbindung besteht.
Das Betriebssystem lädt Sicherheitsupdates herunter
Windows beispielsweise, zieht in den Standardeinstellungen regelmäßig Sicherheitsupdates fürs Betriebssystem. Im Hintergrund, ohne dass der Nutzer darüber informiert wird. Die können dann schon mal bis 100 MB oder auch wesentlich größer sein. Die letzten großen Sicherheitsupdates für Windows 8 waren beispielsweise 1 – 2 Gigabyte groß.
Antivirensoftware saugt täglich Updates aus dem Netz
Auch Antivirenprogramme arbeiten im Hintergrund und ziehen sich automatisch alles was sie so an täglichen Updates benötigen.
Teil eines Bot-Netzwerkes?
Wer nicht ausreichend geschützt ist kann auch ganz schnell Teil eines illegalen Bot-Netzwerkes (okay, Worst Case Beispiel) werden, bei dem Hacker die Rechenleistung ungeschützter Anwender bündeln und für sich arbeiten lassen.
Apps, Add Ons & Co. arbeiten ebenfalls im Hintergrund
Auch irgendwelche Apps vom Betriebssystem oder Add-Ons, bzw. Erweiterungen vom Browser (IE, Firefox, Chrome) können heutzutage für Traffic sorgen, der im Hintergrund entsteht.
Schon an die eMail-Software gedacht?
Ein plötzlicher Datenvolumen-Anstieg kann auch entstehen, wenn Sie ein E-Mail Programm wie Thunderbird oder Windows Live Mail oder Outlook nutzen. Dann werden dort in regelmäßigen Abständen neue E-Mails vom Mail-Server heruntergeladen. Je nach dem was sich in den Mails befindet (Bilder, ZIPs, etc) kann auch da ein enorm hohes Datenvolumen entstehen.
Alles in der Cloud!?
Cloud-Speicher wie Microsoft OneDrive, die iCloud oder auch gdrive von Google arbeiten nach Ihrer Installation ebenfalls im Hintergrund. Alles was Sie in deren Ordner ablegen, wird automatisch in die Cloud verschoben. Je nachdem was Sie so eingestellt haben, wird evtl. sogar der komplette Rechner permanent mit der Cloud Ihres Anbieters synchronisiert, sobald Sie einen Internetzugang herstellen.
Worauf ist also zu achten?
Sie müssen bei einem UMTS Tarif auf automatische Software-Updates achten! Kaum sind Sie mit dem Internet verbunden, versuchen Programme wie das Betriebssystem Windows oder auch das weit verbreitete Antivirenprogramm AntiVir (alle anderen auch) nach relevanten Sicherheitsupdates zu suchen. So eine Aktualisierung der Antiviren-Datenbank kann schon mal einige MB groß sein. Ein Windows Sicherheitsupdate sogar mehrere hundert MB groß. Also behalten Sie bitte Ihren Rechner im Auge und achten bitte darauf, was da so alles automatisch heruntergeladen wird.
Greifen Sie lieber selbst auf Ihren Mailserver zu. So können Sie selbst entscheiden welche eMail und deren Inhalt geladen wird. Eine Mail-Software wie Outlook, Thunderbird oder Windows Live Mail lädt dagegen erst einmal komplett alles herunter und sorgt so für einen hohen Datenvolumen-Verbrauch.
Genügen 5 GB Datenvolumen überhaupt?
Immer wieder stelle ich fest, dass Angst aufkommt, wenn es um das Datenvolumen geht. 5 GB Datenvolumen reichen mir nicht – ist so eine Standard-Aussage. Ich bin da etwas anderer Meinung und habe meiner Erfahrungen dazu hier niedergeschrieben: Datenvolumen reicht nicht – Meine Meinung dazu!
Warnung für abroadband Kunden
Wer seinen Surfstick international nutzen möchte, kann auf das Angebot von abroadband zurückgreifen. Damit lässt sich in über 60 Ländern weltweit eine UMTS-Verbindung herstellen. Abgerechnet werden pauschal immer 0,59 Euro je MB Datenvolumen. Und jetzt kommt’s: Es gibt keine Grenze für den Verbrauch des Datenvolumens! Wenn Sie sich also mit abroadband ins Internet einwählen um mal eben kurz die eMails zu checken, kann es passieren dass Windows die Chance nutzt um ein 150 MB großes Sicherheitsupdate aus dem Netz zu ziehen. Die Folge: 75 – 80 Euro allein für den Datenvolumen-Verbrauch des Windows Updates … also bitte aufpassen!