Volumenbasierte Abrechnung

Surfstick-Nutzer oder -Interessenten kennen in der Regel Flatrates, Surfpakete oder Tagesflatrates. Aber kennen Sie schon die volumenbasierte Abrechnung?

Bei Prepaid Handys ist die „volumenbasierte Abrechnung“ schon immer völlig normal. Dort laden Sie beispielsweise 15 Euro Guthaben auf Ihre SIM-Karte und zahlen dann je telefonierter Minute einen Pauschalpreis von 0,09 Euro. Bis das Guthaben aufgebraucht ist.

Diese Abrechnungsweise hat sich im Handybereich absolut etabliert. Doch gibt es so etwas auch bei Surfstick Angeboten? Diese Frage wird immer wieder einmal an mich gestellt (zum Beispiel von Franziska) und ich kann das sogar mit einem JA beantworten, rate davon aber ab. Dazu gleich mehr.

So funktioniert die volumenbasierte Abrechnung

Bei dieser Abrechnung zahlen Sie keine Monatspauschale von 10 oder 20 Euro für eine mehr oder weniger große Datenflatrate. Sie kaufen auch kein Minuten- Tages- oder Wochenpaket wie bei den meisten Prepaid Surfsticks üblich. Nein, Sie zahlen nur das von Ihrem Surfstick, Tablet oder Smartphone verbrauchte Datenvolumen.

„volumenbasiert = auf dem Datenvolumen basierend“

In der Praxis bedeutet das dann zum Beispiel je von Ihnen verbrauchtem Megabyte Datenvolumen zahlen Sie 0,24 Euro.

Ist volumenbasiert nun gut oder schlecht?

Das müssen Sie entscheiden. Es ist vor allem teuer! Denn wenn Sie mal meinen Datenvolumen Rechner bemühen, werden Sie recht schnell ein Gefühl dafür bekommen welches Surfverhalten wieviel Datenvolumen verbraucht.

Ich nenne hier exemplarisch einfach mal 3 beliebte Dinge die online gern gemacht werden. Basis ist eine volumenbasierte Abrechnung in Höhe von oft üblichen 0,24 Euro je MB.

» Aufruf der Startseite von BILD.de: ca. 3 MB = 0,72 Euro
» Aufruf eines Facebook-Profils: ca. 2 MB = 0,48 Euro
» 3 Minuten Musikvideo bei Youtube: ca. 30 MB = 7,20 Euro

Mal abgesehen davon, dass BILD und Facebook sowieso „der Teufel“ sind ( 😉 ), wird recht schnell klar warum diese Abrechnungsart nicht gerade optimal ist: die Kosten können unkontrolliert in die Höhe schießen.

Nur zum Vergleich, ein Tageszugang beim RTL Surfstick kostet 1,99 Euro und beinhaltet 1000 MB Datenvolumen. Bei volumenbasierter Abrechnung würden Sie stattdessen für 1000 MB direkt 240 Euro bezahlen.

Beispiele für volumenbasierte Abrechnung

Die volumenbasierte Abrechnung gibt es überall. Ich habe beispielhaft mal bei Fonic, Simyo, Congstar und Vodafone umgeschaut und daraufhin die folgenden Angaben gefunden. Bitte auf die Bilder klicken:
Bei Fonic lässt sich die volumenbasierte Abrechnung im Account aktivieren oder auch wieder abschalten Simyo weist schon auf der Startseite prominent auf die Möglichkeit der volumenbasierten Abrechnung hin Congstar versteckt die Angaben zur volumenbasierten Abrechnung in der Preisliste, bietet aber auch zahlreiche gute Surf-Flats an die jeder Kunde buchen kann Bei manchen Vodafone Tarifen ist die Abrechnung sogar je Minute aber auch je Datenvolumen möglich

Weitere Details zur volumenbasierten Abrechnung

Wo bekommt man überhaupt volumenbasierte Tarife?
Die volumenbasierte Abrechnung ist vor allem bei Prepaid Datentarifen möglich. Also bei Anbietern wie Simyo, BILDmobil oder Fonic. In der Regel aber nur als optionale Abrechnungsart, die Sie explizit auswählen müssen. Manchmal aber auch eher „aus versehen“, wenn Sie zum Beispiel die falschen APN Zugangsdaten verwenden. Siehe hier…

Volumenbasierte Fallstricke bei Vodafone Tarifen
Entscheidend für die Nutzung eines Prepaid-Tarifs sind die korrekten APN Einstellungen. Die müssen in Surfstick, Tablet und Co. „event.vodafone.de“ lauten. Das ist der korrekte APN für Vodafone Prepaid Tarife.

Gerade in Tablet PCs mit Android ist aber der APN „web.vodafone.de“ voreingestellt. Das ist der APN für Vodafone Vertragstarife. Nutzen Sie nun einen Vodafone Prepaid Tarif mit der APN eines Vodafone Vertragstarif, dann rechnet Vodafone volumenbasiert ab! Und wie Sie an meinem oben aufgeführten Beispiel erkennen, kann dies schnell sehr teuer werden.

Achten Sie daher bitte auf die Verwendung der korrekten APN-Daten! Die finden Sie beispielsweise in der Surfstick Einwahlsoftware oder in den Android Mobilfunkeinstellungen.

Bei manchen T-Mobile Tarifen läuft die Abrechnung sogar pro Minute. Das kann, je nachdem wie schnell man ist, sogar ganz günstig sein.

Volumenbasierte Fallstricke bei T-Mobile Tarifen
Auch bei T-Mobile Tarifen können Sie schnell in eine kleine Kostenfalle geraten. Vor allem bei den zahlreichen Smartphone-Tarifen. Diese beinhalten meist schon eine datenflat oder sie lässt sich optional hinzubuchen.
Kündigen Sie aber eine Datentarif-Option und gehen trotzdem online, kann es passieren dass Ihr Internetzugang dann plötzlich volumenbasiert oder auch minutenbasiert abgerechnet wird. Siehe Kleingedrucktes auf dem Bild rechts (bitte aufs Bild klicken).

Vorsicht bei automatischer Guthaben-Aufladung!
Fast alle Anbieter von Prepaid-Tarifen bieten den Kunden die Möglichkeit ganz automatisch für ein immer volles Guthaben zu sorgen. Mit der Automatischen Guthaben-Aufladung! Die sorgt dafür, dass bei unterschreiten eines bestimmten Mindestguthaben (kann der Kunde festlegen) automatisch weiteres Guthaben per Lastschrift nachgebucht wird. Das ist bequem für den Kunden und äußerst lukrativ für den Mobilfunkanbieter. Besonders bei volumenbasierter Abrechnung!

Denn normalerweise läuft die volumenbasierte Abrechnung nur so lange wie Sie Guthaben auf Ihrer Prepaid Karte haben. Dann wird die Verbindung unterbrochen. So verlieren Sie im schlimmsten Fall die 10 – 30 Euro die sich vielleicht auf Ihrer Karte befinden.
Ist aber die automatische Guthabenaufladung aktiviert, wird vom Mobilfunkanbieter immer schön nachgebucht…im schlimmsten Fall bis Ihr Girokonto leer ist.

Daher mein Rat: Verzichten Sie generell auf die automatische Guthabenaufladung!

Zusammenfassung – Volumenbasierte Abrechnung

1. Sie können volumenbasiert abrechnen lassen, zumindest in Deutschland ist das aber nicht empfehlenswert.

2. Verzichten Sie bitte auf die automatische Guthabenaufladung! Nur so haben Sie die Kontrolle über Ihre Kosten.

3. Einen deutschen Datentarif nutzen Sie am besten als Monatsflat oder als Prepaid-Tarif für Surfstick, Tablet und Smartphone.

4. Bei den Prepaid Tarifen ist darauf zu achten, dass Sie nur online gehen nach dem Sie einen Tageszugang oder ein Surfpaket (Minuten oder Monatsflatrate) gebucht haben. Siehe Prepaid Internetzugang buchen.

13 Gedanken zu „Volumenbasierte Abrechnung“

  1. iNFO SEHR GUT !

    Ich habe einen Aldi Stick, der bei Videos sehr hakelig ist.
    Kann ich sowas aufrüsten oder gibt es „Ähnliches“ anderer Firmen mit mehr Datenvolumen als Tagesflat?
    Gruss HHBartusch

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  2. Danke für die Infos. In meinem Fall wäre die Anwendung nur einmal im Monat eine Email zu senden und zu empfangen die etwa 4kB groß sind. Da wäre doch aber so ein Tarif genau das richtige oder wissen Sie etwas besseres?

    Grüsse Markus Wolf

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    • Bei nur einer eMail im Monat macht das durchaus Sinn.

      Aber aufgepasst: Sobald der Internetzugang besteht, greifen auch Windows oder Antivirenprogramme sofort auf’s WWW zu! In der Regel um diverse Updates zu ziehen. Da das meist unbemerkt im Hintergrund geschieht, kann das bei volumenbasierter Abrechnung doch wieder wesentlich teurer werden als man es eigentlich wollte…

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  3. Was würden Sie empfehlen? Da ich Zuhause W-Lan habe, brauche ich in der Heimat keinen Stick. Jedoch fahre ich 4-6 Mal im Jahr für ca. 1 Woche zu meiner Schwiegermutter zu Besuch (die kein Internet haben). Bisher hatte ich einen Surfstick, mit monatlichen fixen Kosten. Da ich den aber nicht jeden Monat brauche, kommt es mir doch recht teuer vor. Denn so zahle ich ja teilweise brav die 20 Euro Grundgebühr, obwohl ich ihn nicht benutze.

    Aktivitäten sind E-Mails checken, Facebook (manchmal), oder aber auf Shopping-Seiten wie Otto.de gehen um mit den Großeltern „online zu shoppen“.

    Außerdem noch eine Frage wegen den MB Verbrauch. Meine Schwiegermutter wohnt in einem kleinen Dorf, wo die Netzanbindung so la la ist … Tage wo es eben klappt, oder auch nicht. Teils braucht eine Seite auch mal mehrere Minuten bis sie überhaupt geladen hat (momentan Surfstick bei O2″. Wie wirkt sich das reine Warten auf den MB-Verbrauch aus?

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    • Das reine Warten wirkt sich gar nicht aus. Wenn nichts voran geht, dann wird auch nichts verbraucht.

      Nehmen Sie doch einfach den im Artikel empfohlenen RTL Surfstick-Tarif. Den buchen Sie wirklich nur bei Bedarf für einen Tag oder eine Woche und fertig. Außerdem nutzt er das deutlich stärkere D-Netz, weil Sie ja sagen dass mit O2 nichts geht… (was bei O2/Eplus leider sehr oft der Fall ist).

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  4. Für einen Vereinslaptop, der an 2-3 Abenden im Monat für 10-20 Minuten und zusätzlich 2x/Jahr bei Veranstaltungen ins Netz gehen soll (hauptsächlich um Resultate auf Dropbox zu stellen) suche ich nach einem Volumen-Prepaidtarif a lá 1000MB gekauft und Nutzung, wenn ich es brauche (dann aber wenn möglich mit max. Geschwindigkeit). Und wenn das Volumen aufgebraucht ist, wird halt was neu gebucht. Aber so was scheint’s nicht zu geben?

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    • Nein, das was du von Prepaid Telefonkarten kennst, gibt es beim mobilen Internet nicht. Aber wie schon oben im Artikel erwähnt: RTL Prepaid SIM kaufen! Die von dir genannten 2 – 3 Abende á max. 20 Minuten, deckst du ganz bequem über je ein 90 Minuten-Paket für 0,99 € ab. Jedes einzelne Paket enthält 1 GB Datenvolumen. Ist dich eigentlich perfekt für deine Anforderungen, oder nicht?

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