Auf was man beim Kauf von Surfsticks nicht alles achten muss! Die Dinger werden meist mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten angeboten. Es gibt in der Regel einen Surfstick der max. 3,6 Mbit/s im Download zulässt, aber oft auch Sticks die bis zu 7,2 Mbit/s im Download zulassen. Was ist nun besser?
Der 7,2er Surfstick ist besser! Muss aber nicht sein!
Wo mehr drauf steht muss auch mehr drin sein. Ist doch klar. Also muss auch der 7,2er Surfstick die erste Wahl sein! So werden sicherlich die meisten argumentieren. Ich finde: Jein. Der große Surfstick mit maximal 7,2 Mbit/s lässt zwar technisch ordentlich Speed durch, ABER meiner inzwischen fast dreijährigen Erfahrung nach ist man im Schnitt lediglich mit 2 – 3 Mbit/s im UMTS Netz unterwegs. Mehr lässt das UMTS Netz an den meisten Stellen gar nicht zu. Oftmals ist es sogar noch weniger (200 – 300 kbit/s). Von den Stoßzeiten, in denen sich alle eine UMTS Zelle teilen, ganz zu schweigen…
3,6 oder 7,2 Mbits Surfstick – Merkt man Unterschiede?
Ja und nein. Nehmen wir mal an wir sitzen als einziger Nutzer neben einer UMTS-Antenne und surfen mit voller Geschwindigkeit. Dabei nutzen wir mal einen 3,6er Surfstick und mal einen 7,2er Surfstick. Beim normalen Surfen werden wir überhaupt keine merklichen Unterschiede feststellen! Eventuell, aber auch wirklich nur vielleicht, würde sich der Seitenaufbau bei besonders großen Websites beim kleinen Surfstick um eine Sekunde verzögern.
Aber: Beim Video schauen oder Software-Download wäre der Unterschied in diesem Falle schon bemerkbar. Je nach Größe der herunterzuladenden Datei, könnte der große 7,2er Surfstick den kleinen um einige Minuten abhängen.
Großer Surfstick kostet mehr
Der 7,2er Surfstick ist also nicht unbedingt Pflicht. In der Regel kostet er auch mehr (Startpaket für ca. 40 Euro statt 25 Euro). Ob man wegen diesem kleinen Geschwindigkeitsvorteil einen Mehrpreis akzeptiert muss jeder selbst entscheiden.
Fazit – Was kaufe ich denn nun?
Ein Surfstick der technisch bis zu 7,2 Mbit/s im Dowload zulässt ist für mich im Moment ein reines zusätzliches Kaufargument des Tarif-Anbieters. Für den normalen Einsatz reicht ein Surfstick mit max. 3,6 Mbit/s völlig aus, denn mehr Geschwidigkeit erreicht man an den meisten Stellen in Deutschland sowieso nicht. Die UMTS Netze werden aber immer weiter ausgebaut und optimiert, so dass Sie schon zugreifen sollten, wenn Sie die Chance erhalten einen 7,2er Surfstick günstig dazu zu bekommen. So sind Sie für die Zukunft auf jeden Fall gewappnet.
Update November 2011
Zwischen Vodafone und T-Mobile wurde inzwischen ein kleiner Wettkampf bei den Geschwindigkeiten eröffnet. Beide Provider haben die Drosselung Ihre UMTS Netze abgeschaltet. Das heißt, dass Nutzer nun an immer mehr Standorten Geschwindigkeiten bis zu 21,6 Mbit/s (UMTS, HSDPA) oder sogar bis zu 100 Mbit/s (LTE) erreichen können.
Die Qualität der Netze wurde und wird immer weiter optimiert. Wenn Sie also die Chance haben einen stärkeren Surfstick zu bekommen, dann greifen Sie zu!
Update Mai 2012
Inzwischen wagt es kaum noch ein Anbieter seinen Kunden einen 3,6er Surfstick unterzujubeln (naja fast). Beinahe alle Anbieter haben 7,2er Surfsticks (meist Huawei E173) im Angebot. Technisch hochwertigere Surfsticks bekommen Sie im Moment fast ausschließlich in den sehr guten, aber auch teuren, Tarifen von T-Mobile oder Vodafone.